Die QB unter einer Konvergenz

Klippeneck 2017 - QB mit Peter und Martina

Tagessieg am zweiten Wertungstag

In der Zeit vom 29.07. bis 05.08.2017 fand in diesem Jahr der Segelflugwettbewerb auf dem Klippeneck statt. Von unserem Verein war dort der Nimbus 4DT "QB" mit Peter Neukom und seiner Partnerin am Start.

Hier berichten die beiden von der Woche:

Die komplette Wettbewerbswoche war geprägt von einer schwierigen Warmluft-Wetterlage, die grosse Wertungsflüge unmöglich machte. Am Ende konnte lediglich an drei von acht möglichen Tagen geflogen werden. Die Strecken waren, den thermischen Bedingungen geschuldet, recht klein. Spielraum für taktische Entscheidungen liess das Wetter kaum zu.

QB%20am%20Start

Am ersten Tag, dem Samstag, wurde von der Wettbewerbsleitung eine Strecke von 200km auf der Alb ausgeschrieben: Von Nusplingen nach Weidenstetten bei Ulm und über Sigmaringen zurück zum Klippeneck. Durch stark nachlassende Thermik am Nachmittag war an ein nach Hause kommen nicht zu denken, so dass keiner der Teilnehmer unserer Klasse, der "Offenen Klasse", die Aufgabe erfüllen konnte. Wir entschieden uns nach ca. der Hälfte der Strecke, in Laichingen zu landen und per Flugzeugschlepp zurück zum Klippeneck zu fliegen.

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Am Tag danach sollte der beste der drei fliegbaren Tage werden, auch wenn es am Morgen zunächst nicht danach aussah. Eine "Assigned Area Task" wurde ausgeschrieben. Hier haben die Piloten keine fest vorgegebenen Wendepunkte, die umrundet werden müssen, sondern Wendegebiete, innerhalb denen sie selbst entscheiden können, wie weit sie fliegen und an welcher Stelle sie umdrehen um ins nächste Gebiet zu fliegen. Nach 1.5 Stunden mussten wir wieder zurück am Klippeneck sein. In dieser Zeit gelang es uns, innerhalb der Wendegebiete die weiteste Strecke zurückzulegen (gewendet haben wir zuerst im Bereich Flugplatz Donaueschingen und anschliessend in der Nähe von Hayingen). Der Heimflug wurde dann durch eine entstehende Konvergenz überraschend beschleunigt, so dass für uns am Ende in der vorgegebenen Zeit eine Distanz von 156km und somit der Tagessieg stand.

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Es folgten zwei Tage des Wartens, bis am Mittwoch der letzte Wertungstag des Wettbewerbs starten sollte. Immer noch lag das Wettbewerbsgebiet unter Warmlufteinfluss, so dass auch die letzte zu fliegende Strecke nur 200km zählte: Wir wurden vom Klippeneck über Beuron im Donautal und dem Kirnbergsee bei Löffingen nach Freudenstadt geschickt, von dort auf die Alb nach Gammertingen und anschliessend am Plettenberg vorbei zurück zum Klippeneck. Bereits der Abflug gestaltete sich schwierig, da sich die anfangs noch vorhandenen Wolken schnell auflösten und so hiess es umschalten auf "Blauthermik-Fliegen". Im Blauen ging es dann in recht niedrigen Höhen zum Kirnbergsee und anschliessend vorsichtig nach Norden. Die bei Blauthermik beliebte Pulkbildung blieb aus, da es bereits vor dem Abflug eine grosse Streuung der Flugzeuge in der Höhe gab und somit jeder für sich ums Oben-bleiben kämpfen musste. Den Finger mehrfach am Zündschalter für die Heimkehrhilfe, konnten wir uns doch bis zum Wendepunkt nach Freudenstadt kämpfen. An einen Weiterflug nach Gammertingen oder gar an das Vollenden der Strecke war für uns jetzt schon nicht mehr zu denken. Die Steigwerte hatten in der letzten Stunde stark nachgelassen, wir kamen über 1400m MSL nicht mehr hinaus und die Uhr zeigte schon 17:30 Uhr. Zudem standen die ersten Wolken erst wieder bei Gammertingen, also gute 60km vor uns. Zwar tasteten wir uns langsam auf dem Schenkel Richtung nächster Wende vor, allerdings wussten wir, dass der Flug heute früher oder später mit der Benutzung unserer Motos enden würde. Jetzt hiess es also nur noch, so viel Strecke wie möglich zu machen, um am Ende wenigstens dafür noch ein paar Punkte für die Wertung zu bekommen. Am südwestlichsten Rand des Rammert - dem Höhenzug, der das Gäu vom Neckartal trennt - konnten wir uns anfangs noch halten. Die Abschirmung, die aber von Westen mittlerweile über uns reingezogen war, machte aber jede Hoffnung auf einen letzten Thermik-Stupfer, der uns vielleicht ja doch noch auf die Alb und somit zu den Wolken hätte bringen können, zunichte und wir entschieden uns für ein frei gelegenes, frisch abgeerntetes Getreidefeld als Aussenlandemöglichkeit. Im Anflug auf dieses Feld zündeten wir also den Turbo unseres Flugzeugs - gerne hätten wir heute noch ein paar Punkte gesammelt um in der Wertung noch etwas weiter nach vorne zu rutschen. Mit Motorunterstützung flogen wir in der Abendsonne und ohne jede Thermik die rund 40km zurück zum Klippeneck um dort dann nach der Landung zu erfahren, dass nur zwei unserer Klasse (gesamt zehn Flugzeuge) die Aufgabe erfüllen konnten. Es folgten nochmals drei Tage, an denen sich die Wettbewerbsleitung bemühte, Wertungsflüge durchzuführen. Das Wetter wollte aber nicht mehr mitmachen und liess kein vernünftiges Wetterfenster mehr zu. Am Ende stand ein sechster Gesamtplatz für uns in der Rangliste - wichtiger als das Ergebnis war aber für uns der gesellige Teil des Wettbewerbs, der auf dem Klippeneck eigentlich neben dem gemeinsamen Fliegen immer an erster Stelle steht und der das Ganze dort so schön familiär macht. Deshalb fuhren wir nach der Wettbewerbswoche doch sehr zufrieden wieder nach Hause und freuen uns schon auf den 50. Segelflug-Wettbewerb auf dem Klippeneck im nächsten Jahr." Details zum Wettbewerb sind hier zu finden: http://www.klippeneck-wb.de

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Sieben Mal waren die Teilnehmer startklar, am Ende konnte aber nur an drei Tagen geflogen werden

Bericht: Martina und Peter

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